Familie Schellenursli will zur Weihnachtsfeier gehen

20. Dezember 2020


Bald ist es soweit! Noch drei Tage bis Weihnachten.
Schon seit längerem duftet es im ganzen Haus nach frischem Tannenholz, Zimt und Nelken. Die Mutter hat jetzt viel zu tun. Sie hat schon fast alle Guetzli gebacken, nur noch die feinen Mailänderli fehlen. Flurina darf der Mutter beim Backen helfen, der Ursli probiert beim Vorbeilaufen ein bisschen Teig zu stibitzen. Die Nidletäfeli hat sie schon vor ein paar Tagen gemacht, in ein Glas gegeben und versteckt.
Außerdem näht sie die fehlenden Knöpfe an Babs Anzugsjacke an und flickt die Löcher seiner Hose. Für Flurina muss sie die schöne Spitzenbluse bügeln, Urslis Hemd ist auch ganz verknittert.
Der Bab hat schöne Tannenreisig-Zweige gebracht. Zusammen mit kleinen, roten Äpfeln und Nüssen legt die Mama sie auf das Fenstersims. Zwischendrin liegt eine leuchtende, mit Nelken bespickte Orange, die hat der Ursli in der Handarbeit gemacht. Die ist nicht nur schön anzusehen, sie riecht auch ganz wunderbar!

Am Abend, wenn alle zusammen auf der Ofenbank sitzen, kreisen ihre Gedanken um Weihnachten.
Wie es wohl dieses Jahr sein wird?
Der Ursli hofft, dass die Messe in der Dorfkirche schnell vorbeigeht. Er kann es kaum erwarten in Armins Buchladen zu gehen. Er wünscht sich so sehr, dass er das Buch „Die wunderbaren Weihnachtsreise“ dann kaufen kann.
Flurina freut sich auf ein Wiedersehen mit Adina. Das ganze Jahr über schreiben sie sich Briefe, was sie alles erleben und was in ihren Dörfern passiert.
Adina wohnt sehr weit weg, sie sehen sich immer nur an Weihnachten – in Armins Buchladen, am „Fest der Leseratten“. Und natürlich hofft auch Flurina ganz fest, dass das Buch „Die wunderbare Weihnachtsreise“ geliefert wurde.
Die Mutter denkt an ihr schönes Kleid, dass sie nur an ganz besonderen Tagen anzieht und freut sich schon darauf. Unterm Jahr, wenn sie im Haus und in Stall arbeitet, sind ihre Kleider alt und an vielen Stellen geflickt. Das „schöne Kleid“ ist tannengrün – ihre Lieblingsfarbe – hat goldig schimmernde Knöpfe und kunstvolle Stickereien.
Dann freut sie sich auch auf das Wiedersehen mit ihrer Schwester, die wohnt im Nachbarsdorf und geht wie sie, jedes Jahr zum „Fest der Leseratten“.
Und der Bab, der kann es kaum erwarten ein Buch zu finden, das ihm endlich dabei hilft, dass seine Weidenpfeife endlich pfeift. Und natürlich freut er sich auf den Grossvater vom Flori er ist gespannt auf seine Erzählungen von der Jagd und vom Fischfang.

Anleitung Weidenpfeife schnitzen
(https://www.vaeter-zeit.de/etc/printView.php?page=663)