Vom Blau, das teilen lernte

30. September 2021


Vom Blau, das Teilen lernte von Rudolf Seitz ist ein Kinderbuch. Es geht zum einen um eine kleine Farbenlehre und zum anderen um die soziale Haltung des Teilens: Ein Regenbogen „bricht“ auseinander und seine Farben suchen sich einen Ort, an dem sie bleiben können. Das Gelb schlüpft in ein Getreidefeld, das Rot in ein Ziegeldach, das Grün in die Wiese u.s.w. Nur das Blau möchte einen Ort besetzen, den es ganz für sich allein hat. Schon die Farbe des Wassers möchte es nicht werden, da der Sand darunter ja Gelb ist und auch den Himmel will es nicht mit Sonne, Mond und Sternen teilen. Durch diese Haltung vereinsamt das Blau zunehmend und wird traurig. Doch als es als Himmelblau schliesslich allen Farben beim prächtigen Sonnenaufgang Platz machen und den bunten Himmel als Ganzes geniessen kann, wird es wieder glücklich.

• Einstieg-Sprechimpuls
Was ist deine Lieblingsfarbe und warum?
Kannst du noch ein dazu passendes Nomen nennen?
Kennt ihr die Farben des Regenbogens?
Material: Tücher oder Knete in den Farben Gelb, Orange, Rot, Violett, Blau und Grün

• Bewegungsvers – Material: Chiffontücher, Seile oder Knete in Regenbogenfarben
Vom Himmel regnet es ganz sacht.
(Hände langsam und mit leicht zappelnden Fingern von oben nach unten führen)
Obwohl die Sonne kräftig lacht.
(Hände von über dem Kopf in einem Halbkreis über die Seiten nach unten führen)
So nimmt ein Wunder seinen Lauf.
(Beide Hände links neben sich auf den Boden legen und beide Hände gleichzeitig als Bogen parallel über den Kopf auf die rechte Seite führen)
Ein Regenbogen spannt sich auf. In Gelb, Orange, Rot, Violett. Mit Blau und Grün ist er komplett.
(Die Hände nacheinander von rechts nach links über den Kopf führen und wieder zurück. Alternativ können auch Tücher in den entsprechenden Farben gezeigt werden. Ich verwende statt Tücher Knete)

• Kreativauftag – Material: Knete in Regenbogenfarben
Die Kinder bekommen von allen Regenbogenfarben ein Stück Knete und können ihren eigenen Regenbogen formen. Am Schluss werden wieder alle gleichen Farbenstücke zusammengeknetet und ein grosser, gemeinsamer Regenbogen geformt.

• Konfettikanone – Material: eine Kartonrolle, ein starkes Klebenband, ein Luftballon, farbiges Papier (Reste), Schere
Luftballon beim Mundstück abschneiden, über die Kartonrolle ziehen und mit Klebstreifen festmachen. Aus den Papierresten kleine Schnipsel schneiden und die Konfettikanone damit füllen

• Die Geschichte – Material: Knete, Luftschlangen, Wiesenteppich, Kürbis, Bilder von einem Hausdach und einem Schatten,

hellblaues und dunkelblaues Papier, weisses Muffinsförmli+LED Rechaud-Kerze, Goldsterne, Sand, blauer Stoff, Lichterkette, Goldglitter, Papiersonne,
Methode: dialogisch/theatralisch/textgetreu
Die einzelnen Sequenzen aus dem Buch werden durch plastische Objekte, Bilder und Klänge unterstützt. Die Kinder werden beim Erzählen und Gestalten des Bühnenbilds aktiv eingebunden.
Beispiele:
Text: Es war einmal ein Regenbogen…
Handlung: Seile in den Regenbogenfarben entsprechend inszenieren

Text: Er zerbrach und alle Farben fielen heraus…
Handlung: Einen aufgeblasenen Luftballon Zum Platzen bringen. Zum Vorschein kommen Knetekugeln in den Regenbogenfarben.

Text: Nun suchen die einzelnen Farben ein Zuhause…
Handlung: Lufschlangen in den Regenbogenfarben werden zum jeweiligen Bild/Objekt geblasen (Grün – Wiese/Gelb – Getreidefeld/Rot – Hausdach/Orange – Kürbis/Violett – Schatten

Text: Das Blau stieg ins Meer…
Handlung: aus blauem Stoff und mit Kies einen „Steinstrand“ auflegen und die blaue Knetkugel darauf platzieren
Text: Dann geht das Blau in die Luft…
Handlung: Blaues Papier oberhalb des Meeres legen und die blaue Kugel dort platzieren

Text: Dann ging die Sonne auf…
Handlung: Papiersonne kommt unter dem blauen Stoff hervor und öffnet ihre Strahlen

Text: Es wird nun Nacht…
Handlung: Dunkelblaues Papier über das blaue Papier legen, die Muffinsform mit dem Rechaudlicht und die goldenen Sterne auf dem «Himmel» platzieren

Text: Das Licht des Mondes spiegelt sich im Meer…
Handlung: Taschenlampe, Lichterkette und etwas Goldglitter-Staub versprühen

Text: Alle waren fröhlich, wie vorher…
Handlung: Die gefüllten Konfettikanonen werden auf ein Kommando gleichzeitig, über dem «Bühnenbild» gezündet.

• Bewegungssequenz, Vertiefung und Wiederholung des Gehörten – Material: fröhliches Musikstück, Abspielgerät, Chiffontücher in den Regenbogenfarben
Ich erkläre den Kindern zu welcher Farbe, welche Bewegung gehört und zeige dazu jeweils das passende Chiffontuch. Solange die Musik spielt, dürfen die Kinder im Raum frei herumhopsen. Sobald die Musik stoppt, halte ich ein farbiges Chiffontuch in die Höhe und die Kinder machen die entsprechende Bewegung dazu.
Farben und Bewegungen:
Grün – über eine Wiese laufen
Gelb – Auf dem Feld Getreide pflücken
Rot – Dach mit den Händen formen und ruhig stehen bleiben
Orange – Kürbissuppe kochen (Suppe umrühren)
Violett – Schatten (zu zweit: Einer spielt den Schatten und macht die Bewegungen des anderen nach, abwechseln)

• Fingervers – Vom Regenbogen (Die Finger können in den Regenbogenfarben angemalt werden.)
Fünf Farben schliefen dicht an dicht. (Faust bilden)
Da weckte sie das Sonnenlicht. (Mit den Händen einen großen Kreis beschreiben)
Die erste Farbe wachte auf,
die zweite folgte gleich darauf.
Die dritte gähnte, streckte sich, (Die Finger nacheinander strecken)
die vierte Farbe reckte sich,
die fünfte Farbe stieg nach oben,
da gab es einen kleinen Bogen. (Arme beschreiben einen Bogen)
Die sechste Farbe aber sprach: (Den ersten Finger der anderen Hand strecken)
„Nicht ohne mich! Ich komme nach!“
Weit schien ein Bogen übers Land, (Arme beschreiben einen großen Bogen über dem Kopf)
doch niemand hat ihn so erkannt.
Da kam der Regen aufgezogen (Finger trommeln auf die Oberschenkel)
und zeigte uns den Regenbogen. (Nochmal großen Bogen beschreiben)

• Farbenmemory – Material:14 undurchsichtige Plastikbecher, bunte Smarties und M&Ms
Vorbereitung: Jeweils zwei Süssigkeiten der gleichen Farbe werden unter dem Becher versteckt
Wer an der Reihe ist, darf nacheinander immer zwei Becher aufdecken. Sind es zwei gleiche Süssigkeiten, darf sich der Spieler diese Beiden nehmen und nochmals zwei Becher aufdecken. Das geht so lange, bis er zwei verschiedene aufdeckt. (Ich stelle immer die Zusatzregel auf, dass jedes Kind nur einmal Süssigkeiten nehmen darf und bei nächsten «Gewinn» an ein Kind abgibt, welches noch keine hat.)

Mit farbenfrohen Grüssen kukuwaia Sabine Giannoulas