Das Dunkle und das Helle

31. März 2021


Kirsten Hau & Julie Völk, NordSüd 2019
ISBN 978-3-314-10460-2
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:
Das Struppige hat ein zotteliges Fell und lebt in einem dunklen Land. Es ist traurig, weil es seine Heimat verloren hat. Wie gerne möchte es doch in diese farbige Welt.

Das Zarte lebt in einer Welt voller Licht und Farben, doch es ist neugierig auf die dunkle Seite nebenan. Langsam entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden gegensätzlichen Charakteren und vorsichtig wagen sie den Schritt in die jeweils fremde Welt des anderen.

Leseanimationsidee:
Als Einstieg stellt man den Kindern das Struppige und das Zarte vor und erzählt, dass die Beiden  in zwei Welten wohnen. Das Eine in einer finsteren und das Andere in einer mit viel Licht und Farbe.
Zusammen dürfen die Kinder die beiden Welten mit dem bereitgestellten Material aufbauen. So entsteht eine Art „Bühne“ welche sich im Verlauf der Geschichte verändert.

Geschichte
Das Struppig sehnt sich nach dem Land in welchem die Farben leuchten. Das Zarte ist neugierig auf das dunkeldüstere Land

Grenze zu Beginn der Geschichte
Das Struppige und das Zarte kommen sich näher, langsam fliessen die Grenzen der Welten ineinander.

Der Übergang der Grenzen fliesst ineinander.
Dieser Übergang sieht auf der Bühne so aus.

Sie werden Freunde, denn beide haben sich schon lange einen Freund gewünscht.
An dieser Stelle könnte man mit den Kindern diesen Vers aufsagen:

Guti Frönd brucht jede,
guti Frönd send wechtig.
Guti Frönd mache Mut
Met gute Frönde gohts mer gut.

Gute Freunde braucht jeder,
gute Freunde sind wichtig.
Gute Freunde machen Mut.
Mit guten Freunden geht’s mir gut.

Das Struppige traut sich dann an der Hand des Zarten und mit Sonnenschirm ins Licht. Jeden Tag tun sie das ein bisschen länger. Dem Struppigen gefällt es in dieser farbigen Welt und sein Fell bekommt immer mehr helle Flecken.

Eines Tages wartet das Struppige vergebens auf das Zart. Da es sich Sorgen um das Zarte macht, nimmt es all seinen Mut zusammen und springt ganz alleine über die Grenze.

Jetzt kann etwas Bewegung eingesetzt werden, die Kinder dürfen nun das Struppige spielen und über die Grenze ins Licht hüpfen.

Die Grenze wird mit Malerklebeband auf den Boden geklebt und die beiden Welten werden mit Bildern gekennzeichnet.

Leider findet das Struppige das Zarte nicht. Das Zuhause des Zarten ist verschwunden, nur noch ein grosses, tiefes Loch ist sichtbar.

Da sich das Struppige so erschreckt hat, rennt es ganz schnell nach Hause in die Finsternis.
Zu seinem Erstaunen trifft es dort das Zarte.
Einige Zeit erkunden sie nun zusammen die Finsternis und das Zarte gewöhnt sich an das Dunkle und Düstere. Bei genauem Betrachten ist auch hier nicht alles schwarz und weiss.

Die Beiden vermissen aber die Welt wo die Farben leuchten. Deshalb wagen sie es ganz langsam und in kleinen Schritten und mit Sonnenschirm zurück in die farbige Welt. Sie bauen sich ein neues Zuhause. Das andere Haus behalten sie aber trotzdem, denn die Finsternis macht ihnen keine Angst mehr.

Die Bilder in diesem Buch wurden in einer besonderen Technik gestaltet, der Cyanotypie.
Die Cyanotypie ist eine der ältesten Fototechniken. Sie wurde 1842 von Sir John Herschel entwickelt. Typisch für dieses Verfahren sind die intensiven blauen Farbtöne der Bilder.

Sollte man nach dem Erzählen die Möglichkeit haben, das Solar-Fotopapier an der Sonne zu belichten, kann man gut mit den Kindern Bilder in dieser Technik herstellen. Es ist gar nicht so schwierig.

Bei Glühlampenlicht oder gedämpftem Tageslicht können die unterschiedlichsten Gegenstände auf das Solarpapier gelegt werden: Blumen, Blätter, Federn, Knöpfe usw. oder man zeichnet mit Edding etwas auf ein durchsichtige Folie. Hat man alles auf dem Papier platziert, fixiert man es mit Frischhaltefolie oder dem Glas eines Bilderrahmens. Nach drei bis sieben Minuten Belichtung an der Sonne, bringt man das Ganze in den Schatten, entfernt die Gegenstände und wässert das Papier mindestens zwei Minuten in Leitungswasser. Danach muss das Papier nur noch trocknen, die Farbe wird dabei noch etwas kräftiger.
Ich habe es ausprobiert, hier meine Ergebnisse.

Bei Belichtung an einem sehr sonnigen Tag

Bei dieser Belichtung war es nicht so sonnig

Ich hatte etwas Schwierigkeiten Solar-Fotopapier bei uns zu kaufen, hier wurde ich dann fündig.
Falls es nicht möglich ist mit Solar-Fotopapier zu arbeiten, können die Kinder die Finsternis auch anders zu Papier bringen, zum Beispiel mit Kratzpapier. Dieses kann man kaufen oder selber herstellen, Anleitungen findet man viele Internet zum Beispiel hier.

Bruna Matter-Cottini