Der Platz wird knapp? Papperlapapp

17. September 2017


Tracey Corderoy / Jane Chapman

übersetzt aus dem Englischen von Stefan Wendel
Kerle, 2017

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar

Zum Buch

Die Akteure sind gleich auf der Titelseite zu sehen. Bär, Krokodil, Tiger, Maulwurf und die kleine, mutige Maus. Die Ankündigung auf eine Pop-up-Seite weist auf einen Überraschungs-Effekt hin.
Die Maus zieht um und sucht sich ein neues Haus. Sie ist mit ihrem schwerbeladenen Ziehwagen unterwegs und schleppt Kisten, Decken, Teegeschirr, Lampe und Blumentopf. Sie findet ein Haus, das ihr sehr gefällt – es sieht ein wenig nach Hexenhaus aus! Als sie eintritt, sieht sie zu ihrer Freude ein Klavier und klimpert mit den Tasten – da kommt der grosse Bär mit lautem Roarrrrr! und verkündet:
„Ich bin der Gruselbär in diesem Haus! Hier ist kein Platz mehr für `ne Maus!“
Doch die kleine Maus gibt sich selbstbewusst und entgegnet: „Papperlapapp! Hier ist jede Menge Platz!“
Sie lässt sich nicht einschüchtern und fängt an, ihre Sachen auszupacken und sich wohnlich einzurichten. Im Badezimmer trifft sie dann auf ein Krokodil, das ihr aus der Badewanne genüsslich entgegen schnappt:
„Ich bin das Gruselkrokodil in diesem Haus! Hier ist kein Platz mehr für `ne Maus!“
Das kecke „Papperlapapp“ der Maus lässt nicht auf sich warten. Das gleiche Prozedere geschieht bei der rasanten Begegnung mit dem (Grusel-) Tiger.
Endlich haben sich die Vier arrangiert und geniessen ein Tässchen Tee, als das Haus gewaltig zu ruckeln und rütteln beginnt. Alle haben Angst und befürchten etwas Grosses, Grausiges! Am Ende gibt der Boden nach und alle landen einen Stock tiefer – nämlich beim Maulwurf, der etwas zu fleissig gegraben hat. Er entschuldigt sich auch sofort, doch die Maus hat natürlich ihr „Papperlapapp“ parat und findet: Jetzt haben wir sogar noch mehr Platz!
Und hier wartet dann die Pop-up-Seite als Überraschungseffekt auf…

Die Illustrationen sind sehr lebendig und ausdrucksstark. Viele lustige Details gibt’s zu Entdecken. Die Schriftart variiert, die Geräusche sind in Schriftgrösse und -art hervor gehoben. Die Bilder sind grossflächig und eignen sich deshalb gut für eine Gruppen-Erzählsituation.

Ideen zur Durchführung

Das Buch habe ich mit einer Kindergruppe altersgemischt (ab 4 Jahren) in der Bibliothek erzählt. In der Bibliothek sind in der Kinderecke alle Tiere als Plüschfiguren vorhanden. Bevor ich das Buch zeige, nehme ich die Tierfiguren einzeln hinter dem Erzählstuhl hervor. Wir benennen die Tiere und einige Kinder wissen schon Einiges zu erzählen (Zoo, Film…).
Die Maus wird vorgestellt. Sie zieht um und packt ihre Sachen ein. Ich habe aus meinem Fundus kleine Gegenstände wie Puppengeschirr, Bücher, kleiner Koffer, Blumentopf in einem Tuch bereit. Die Kinder helfen beim Einpacken in eine grosse Karton-Schachtel.
Den wiederkehrenden Reim bei den Begegnungen mit den Tieren habe ich aus dem Buch übernommen. Sofort haben die Kinder mitgesprochen. Vor allem das „Papperlapapp“ der Maus bereitete viel Spass!
Das Rütteln und Ruckeln des Hauses kann man gut als Bewegungs-Sequenz einbauen, bei der Landung setzen wir uns wieder hin und nun…
…. öffnet sich die Pop-up-Seite….

Die Plüschfiguren werden wieder an ihren Platz in der Kinderecke drapiert und in der Bibliothek hörte man noch da und dort ein „Papperlapapp“ zwischen den Bilderbüchern!

Viel Spass mit dieser lustigen Geschichte!

Priska Röthlin | roethlin.priska@bluewin.ch